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IoT im Transportwesen: Wie Daten Sie auf das nächste Level bringen

Geschrieben von Tatsiana Tsiukhai | 31.08.2021 06:25:32

Wahrscheinlich sind Sie schon mit der Welt des IoT vertraut und wissen, dass Sie mithilfe von Sensoren an Lastwagen die Ladung vor Diebstahl schützen oder das Verhalten der Fahrer analysieren können. Sie haben bereits erkannt, welches Potenzial IoT-Lösungen für Transportunternehmen haben.

Aber um Ihr Unternehmen mit Erkenntnissen aus Sensordaten weiterentwickeln zu können, brauchen Sie keine einzelnen IoT-Lösungen, sondern ein gesamtes IoT-Ökosystem. Ein IoT-Ökosystem umfasst in der Regel Dutzende von vernetzten Geräten, Cloud-Processing und ML-Mechanismen – alles, um die benötigten Daten zu sammeln, sie in Echtzeit zu analysieren und dadurch aktuelle Erkenntnisse zu gewinnen und sofortige Maßnahmen zu ergreifen. Unser neuer Artikel zeigt Ihnen, wie Sie beim Thema IoT weitergehen und mehr Möglichkeiten für Ihr Unternehmen schaffen.

Mehr als nur ein paar weitere Sensoren

Wie funktioniert ein einzelnes IoT-Gerät im Transportwesen? Nehmen wir an, ein LKW ist so ein einzelnes IoT-Gerät: Ausgestattet mit Sensoren und Kameras kann dieses Fahrzeug Daten über seinen Standort, den Zustand des Motors und die Umgebungsbedingungen vor Ort generieren. Ein cloudbasiertes Datensystem nimmt diese Informationen auf und verarbeitet sie in Echtzeit. So kann das Unternehmen, dem der Lkw gehört, seine Sicherheit oder Leistung kontrollieren und seine Arbeit optimieren – und das alles von unterwegs.

Mit einem Ökosystem anstelle einer alleinstehenden Internet-of-Things-Lösung vernetzen Sie mehrere Geräte und erzeugen so mehr Daten über den Zustand des Fahrzeugs, die Ladung sowie das Verhalten der Fahrer. Ihre Datensysteme mit künstlicher Intelligenz in der Pipeline verarbeiten diese Daten und liefern Erkenntnisse, um in Echtzeit Maßnahmen in Bezug auf einen einzelnen Lkw oder die gesamte Flotte zu ergreifen. Sie können Routen optimieren, sofort auf Vorfälle reagieren und Reparaturen im Voraus planen. Auf diese Weise erhalten Sie zu jedem Zeitpunkt einen Überblick über die Flotte und alle Prozesse.

Solche Systeme können auch mit externen Lösungen wie Parkeinrichtungen oder Maut- und Ticketing-Tools kommunizieren und deren Daten nutzen. So haben Sie die Kontrolle über die gesamte Lieferkette – vom Lager bis zum Kunden.

Darüber hinaus hilft Ihnen das IoT-Ökosystem, effizientere Entscheidungen hinsichtlich der Lieferkette zu treffen, die den Geschäftswert steigern. Automatisierung und Analytik spielen dabei eine wichtige Rolle. Insbesondere ML-Techniken helfen bei der Analyse der erzeugten Daten und bei der Erstellung präziser Vorhersagen über Lieferverzögerungen, Probleme mit der Fracht oder sogar Verkehrsunfälle. So können Sie leicht Wege finden, die Logistik zu verbessern.

Was die Kapazitäten von LKWs im Straßenverkehr ebenfalls verbessern kann, sind Computer-Vision-Technologien. Intelligente Algorithmen verarbeiten Bilder in Echtzeit und analysieren visuelle Daten. Transportunternehmen brauchen das – sehen Sie, in welchen Fällen.

Schlüsselelemente eines IoT-Ökosystems

Auf der technischen Seite besteht ein typisches IoT-Ökosystem aus einer Reihe von Komponenten, nämlich:

  1. Sensoren (Lidar, Radar, Kameras, Ultraschall)
  2. Gerätekonnektivität (die Fähigkeit, sich mit dem Netz zu verbinden, um Daten in die Cloud zu übertragen und Steuersignale zu empfangen)
  3. Netzwerk (Wi-Fi, Bluetooth, Mobilfunk)
  4. Anwendung auf dem Prozessor des intelligenten Geräts 
  5. Anwendung mit einer Schnittstelle zur Steuerung
  6. Cloud-Speicher und -Verarbeitung
  7. Datenanalyse-Tools (Computer Vision, KI-Techniken)

Eventuell möchten Sie auch etwas Automatisierung und Robotik hinzufügen. Automatisierung, z. B. intelligentes Platooning, und Robotik helfen bei der Integration unterschiedlicher Systeme und verschaffen Ihnen so einen Vorsprung vor der Konkurrenz. Einer der Gründe für die zunehmende Verbreitung dieser Technologien – Roboter werden in Vertriebszentren eingesetzt, wo sie Güter aufnehmen, sortieren, laden und entladen.

Nicht nur Fracht transportieren

Drei Bereiche, die IoT-Ökosysteme in der Verkehrsbranche optimieren: 

  • Datengenerierung
  • Datenspeicherung und -verarbeitung
  • KI-gestützte Datenanalyse

In Kombination helfen diese Elemente, Fahrverhalten und Umweltbedingungen zu analysieren, Fahrzeugdaten zu verfolgen und den Zustand der Fracht zu kontrollieren.

Einsatzkontexte für IoT im Transportwesen

Im Transportwesen können die technischen Möglichkeiten des IoT auf unterschiedliche Weise genutzt werden.

Flottenmanagement

Um das Potenzial der einzelnen LKWs voll auszuschöpfen, ist es wichtig, ihre Parameter zu kennen. Dazu gehören der Kraftstoffverbrauch, die Leerlaufzeit und Zustandsdaten wie Feuchtigkeit und Temperatur. Die Analyse dieser Parameter verhindert, dass ein LKW mitten auf der Strecke stehen bleibt, was Geld und Zeit kostet.

Innerhalb des IoT-Ökosystems ist es möglich, GPS-Tracking und Telematik, Diagnosen, Kraftstoffmanagement und Routenoptimierung in das Management-Automatisierungstool zu integrieren. So können Sie die Daten verfolgen und entsprechend reagieren oder auch proaktiv handeln. Mit IoT-Anwendungen im Transportwesen können Sie die Kosten für den Kraftstoffverbrauch optimieren, Wartungsdienste planen und sofort auf Vorfälle reagieren. Mit IoT sparen Sie auch Zeit bei der manuellen Erstellung von Berichten.

Fernverkehrsmanagement

Das Internet der Dinge eignet sich hervorragend für die Routenverfolgung und das Verkehrsmanagement. Insbesondere wenn LKWs miteinander verbunden sind, ist intelligentes Platooning auf langen Strecken ein großer Vorteil. Unter Platooning versteht man die Fähigkeit von Fahrzeugen, dicht beieinander zu fahren. Dadurch wird der Kraftstoffverbrauch gesenkt und die Sicherheit erhöht. In einem solchen Konvoi kann gleichzeitig beschleunigen und bremsen. Und falls ein Fahrer einschläft, kann sein Fahrzeug automatisch dem ersten Fahrzeug der Kolonne folgen. Darüber hinaus können die Manager die Fahrer unterstützen und die richtigen Bedingungen für das Platooning festlegen. Die Liste der Vorteile ist lang – von der Einsparung von Kraftstoff bis zur Vermeidung von unfallbedingten Verlusten.

OEMs wie Volvo, MAN, Daimler und Scania haben bereits Prototypen von automatischen Folgesystemen entwickelt. In Hinblick auf die technische Seite ist dieses hochdichte Platooning mit einer größeren Anzahl von LKWs dank 5G möglich. 

Frachtmanagement

Mit IoT im Transportwesen ist es möglich, die Qualität Ihrer Fracht während der Beförderung zu verfolgen. In der Regel messen Sensoren die Temperatur, die Feuchtigkeit und das Umgebungslicht der Fracht. Sensoren sind aber auch nützlich, wenn Sie bestimmte Vorschriften einhalten müssen, z. B. strenge Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit oder die Beförderung empfindlicher Arzneimittel. Mit IoT an Bord können Sie den Zustand der Fracht verfolgen und so Verderb oder Beschädigung verhindern. Auf diese Weise vermeiden Sie finanzielle Verluste.

Wartungsmanagement

Predictive Maintenance hilft LKW-Fahrern, plötzliche Fahrzeugpannen auf der Straße zu vermeiden, und es hilft Managern, Verzögerungen bei der Frachtauslieferung zu reduzieren. Ein IoT-System kann den Zustand der Straßen und den Kilometerstand erfassen und analysieren, Warnungen über Abweichungen senden und Wartungsdienste planen. KI-Funktionen helfen bei der Vorhersage, wann ein bestimmtes Teil repariert oder ausgetauscht werden muss. Dies bewahrt Ihr Unternehmen vor Ausfallzeiten und kostspieligen Reparaturen.

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Sicherheitsbedenken

Dass es immer mehr Daten gibt und Fahrzeuge immer smarter werden, kann jedoch zu einem Sicherheitsrisiko werden. Sorgen Sie daher beim Aufbau Ihres IoT-Ökosystems für eine sichere Umgebung zum Schutz vor Datenverlust und Cyberangriffen.

Eine potenzielle Bedrohung kann in der IoT-Welt von überall her kommen. DoS-Angriffe machen die Fahrzeugsoftware nicht mehr verfügbar. Hacker können die Netzwerkkommunikation zwischen der Cloud und dem Fahrzeug abfangen (MitM-Angriffe). Deshalb ist es wichtig, die Server, die Netzwerke und die Anwendungen zu schützen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die wichtigsten Risikobereiche in vernetzten Fahrzeugen

Um Ihre Handlungsoptionen zu verstehen, besprechen Sie mit Ihrem Technologieanbieter eine optimale Cybersicherheitsstrategie für LKW. Konzentrieren Sie sich auf folgendes:

  • Entwickeln Sie Ihre Lösung von Anfang an im Einklang mit dem "Security-by-Design"-Ansatz.
  • Identifizieren Sie Schwachstellen aus der Sicht von Kunden, Unternehmen und Behörden.
  • Erstellen Sie einen Plan für Cybersicherheitsmaßnahmen mit einer detaillierten Roadmap.

Denken Sie daran, Sicherheitsstandards und -anforderungen Priorität einzuräumen. Die Einhaltung von Normen ist buchstäblich Ihre Eintrittskarte in den Markt. Für die Verkehrsbranche kann dies bedeuten, dass die Entwicklung entsprechend SAE J3061, dem Cybersecurity Guide for CyberPhysical Vehicle Systems, durchgeführt werden muss.

Unterm Strich

Das IoT-Ökosystem hat ein enormes Potenzial, Ihrem Unternehmen mehr Mobilität, Automatisierung und Datenanalyse zu bieten. Der Hauptvorteil ist die Transparenz des Lieferprozesses, der Versandrouten und des Fahrverhaltens – all das führt zu einem effizienteren Lieferkettenmanagement und optimierten Kosten. Die Aufgabe besteht darin, den richtigen Technologieanbieter zu finden, um IoT an Bord zu bringen, und Softeq kann das Unternehmen Ihrer Wahl sein.