Das Internet der Dinge (IoT) gewinnt in den deutschen Unternehmen immer weiter an Bedeutung. Die Zahl der Unternehmen, die mit und an IoT-Projekten arbeiten, vergrößert sich, Investitionen in IoT steigen signifikant. Durch den Einsatz von IoT-Lösungen erhoffen sich Unternehmen vor allem drei Dinge: Kostensenkungen, neue Kundenpotenziale und höhere Produktivität.
Das Herzstück einer IoT-Lösung ist die IoT-Plattform. Sie sorgt für den reibungslosen Ablauf auch komplexer IoT-Infrastrukturen. Mit der steigenden Bedeutung von IoT wächst auch die Zahl der angebotenen IoT-Plattformen. Die Auswahl fällt schwer. Gleichzeitig stehen Unternehmen oft vor der schwierigen Frage, ob sie eine vorgefertigte Plattform kaufen oder eine eigene IoT-Plattform erstellen lassen sollen. Oder gibt es eine dritte Möglichkeit? Wie Sie sich entscheiden hängt von Ihren Geschäftszielen ab. Wir geben Ihnen in diesem Artikel einige Entscheidungshilfen bei der Frage: IoT-Plattformen, make, buy or customize?
IoT-Plattformen sorgen für Konnektivität, Integrität und Kompatibilität. Durch integrierte Tools und Services ermöglicht eine IoT-Plattform als Middleware einen störungsfreien Datenfluss vom Sensor zur Anwendung, sie erleichtert die Geräteverwaltung und die Anpassung von Systemen und Diensten.
Moderne IoT-Plattformen bieten acht Gruppen von wesentlichen Funktionalitäten – sie stellen normalerweise 70-90 % der gesamten Lösung dar. Dies beschleunigt und vereinfacht die Entwicklung individueller IoT-Lösungen.
Jedoch hat jede Branche ihre eigene Anforderungen an Middleware: Plattformen, die die Bedürfnisse von Privatnutzern decken, haben andere Funktionen als Plattformen für IIoT-Anwendungen, die Plattformen, die für Automobil-, Fertigungs- oder Energiesektor konzipiert wurden, wieder andere. Es gibt mehr als 500 kommerzielle, oft kaum vergleichbare IoT-Plattformen. Die Wahl einer passenden ist also eine herausfordernde Aufgabe. Alternativ können Unternehmen eine eigene maßgeschneiderte Plattform erstellen lassen oder einen “Kompromiss” eingehen – eine fertige Plattform als Basis nutzen und sie um Killer-Features für ihr konkretes IoT-Projekt erweitern.
Obwohl das Angebot an kommerziellen Plattformen riesig ist, kann es überzeugende Gründe geben, die Entwicklung einer eigenen IoT-Plattform ernsthaft zu erwägen:
Die Praxis hat gezeigt, dass es in den allermeisten Fällen sinnvoller und kostengünstiger ist, eine bestehende IoT-Plattformlösung zu nutzen und diese an die individuellen Anforderungen anzupassen.
Eine eigens entwickelte Plattform bevorzugen in der Regel sehr große Unternehmen, B2B-Hersteller mit einem breiten Produktportfolio und Unternehmen in Nischenbranchen wie industrielle Automatisierung, oder solche mit einer besonderen strategischen Positionierung.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten von den Vorteilen beider oben genannten Möglichkeiten profitieren. Manche Anbieter haben individualisierbare IoT-Plattformen parat. Die Zahlen sprechen für diese Option: Durch das Outsourcing der Customisierung von IoT-Plattformen an IoT-Entwickler wie Softeq profitieren Unternehmen von einem um 50 % kürzeren Implementierungszyklus – und der Gewähr, dass IoT-Experten dieses Projekt begleiten. Der richtige Provider weiß von Anfang an genau, welche Eigenschaften Ihre IoT-Plattform aufweisen muss.
Der Kauf einer Plattform ist die sicherste Alternative, vor allem wenn das Unternehmen noch keine Erfahrung mit dem IoT hat. Ein kundenzentrierter Ansatz steht für die effiziente Nutzung des Budgets und der Ressourcen. Die Fähigkeit, Schwerpunkte zu erkennen und ihre Entwicklung nach Prioritäten zu ordnen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Sie brauchen aber im Idealfall auch Spielraum für Änderungen und Verbesserungen. Genau das erlaubt eine customizierbare Plattform. Die Entwickler haben die Möglichkeit, ihre Lösungen individuell anzupassen, verschiedene Optionen auszuprobieren und die Freiheit, etablierte Workflows weiter zu verfeinern.
Verfügt mein Team über die notwendigen Kompetenzen und Kenntnisse? Um eine funktionierende IoT-Plattform zu schaffen, braucht man Softwarearchitekten, Backend- und Frontend-Entwickler, Embedded-Spezialisten Scrum-Master und viele andere Experten. Einen schnellen Start können externe IoT-Entwicklungsdienstleister ermöglichen, die alle Fachkräfte unter einem Dach haben.
Reicht das Budget meines Unternehmens aus? Bei einer standardmäßigen IoT-Plattform sind alle Kosten im Gebührenmodell enthalten, während der Aufbau einer eigenen Plattform mit zahlreichen Zusatzkosten verbunden ist, z. B. für die Datenspeicherung und -sicherung. Oder: Sie möchten ein neuer IoT-Plattformanbieter werden, dann sollten Sie überlegen, ob Ihr Budget ausreichend ist, um im harten Wettbewerb zu bestehen. In diesem Marktsektor investieren die Giganten wie General Electric, SAP, Microsoft, Siemens und Amazon Milliarden in ihre Plattformen. In welcher Nische könnten Sie sich vom Wettbewerb abheben?
Wie stark soll mein Unternehmen die Lösung beeinflussen können? In aller Regel werden IaaS-Angebote von Amazon Web Services, Microsoft oder Google genutzt, um Server für Datenspeicherung und Rechenleistung in der Cloud zu beschaffen. Viele IoT-Plattformen nutzen wiederum andere “Whitelabel”-IoT-Plattformen wie beispielsweise Predix oder Cumulocity als PaaS, um auf derer Basis ihre eigenen Angebote aufzubauen. Im Grunde gilt: Je günstiger die Lösung ist, desto weniger Einfluss und Flexibilität hat man.
Wie erstelle ich ein leistungsstarkes Ökosystem rund um meine Plattform? Wenn Sie sich die Schaffung einer individuellen Plattform überlegen, sollten Sie in Betracht ziehen, dass ein Partner-Ökosystem den großen Teil des Wertes der ganzen Lösung ausmacht. Der Schlüssel zum Erfolg steckt in Verbindung von App-Anbietern, Systemintegratoren, Big-Data-Spezialisten und ähnlichen Partnern.
Fakt ist: Viele Branchen nutzen IoT, um schneller auf Verbraucherbedürfnisse zu reagieren, den Betrieb zu verbessern, Abläufe zu rationalisieren, Kosten zu senken und sich somit einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Die Basis solcher datenbasierten IoT-Geschäftsmodelle sind IoT-Plattformen, die Vernetzung und Interaktion von Maschinen, Geräten und Anwendungen ermöglichen. Wägen Sie alle Vor- und Nachteile der auf dem Markt vorhandenen Lösungen und der Schaffung einer eigenen IoT-Plattform. So kommen Sie vom Weg zur Digitalen Transformation nicht ab.